Grenzenlose Selbstbestimmung – Grenzen der Selbstbestimmung
Unter dem Schlagwort der „Selbstbestimmung“ wird heute in vielen Behinderteneinrichtungen über die „richtige“ und angemessene Art der Begleitung nachgedacht. Die Grenze verläuft dabei zwischen der Vermeidung von Bevormundung einerseits und Vernachlässigung andererseits und muß unter Umständen täglich neu definiert oder zumindest überprüft werden.
Welche Erfahrungen darf oder soll ein geistig behinderter Mensch im Bereich Sexualität machen?
Wo sind die Grenzen beim Konsum legaler Drogen wie Nikotin und Alkohol?
In wie weit kann und soll selbständig über persönliche Hygiene, Wohn- und Freizeitgestaltung entschieden werden?
Diese und andere Fragen sind vom einzelnen Betreuer personen- und situationsbezogen teilweise immer wieder neu zu entscheiden, die allgemeine „Linie“ der Einrichtung dient dabei als Richtschnur des eigenen Handelns. Die Bearbeitung und Klärung dieser Fragestellungen stehen im Mittelpunkt des Seminars.
Mit Hilfe von Kurzvorträgen, Fallbesprechungen und allgemeinem Erfahrungsaustausch soll die Möglichkeit geschaffen werden, als Einzelner und als Einrichtung klarer zu werden, welches die angemessene Umgangsweise mit dem Thema ist.
Das eigene Handeln reflektieren, das persönliche Gleichgewicht auch in Krisensituationen wahren zu können, das Verhältnis von Nähe und Distanz zum Betreuten sind weitere Schwerpunkte. Zielsetzung ist dabei allgemein, Strategien und Bewältigungsmechanismen zu entwickeln, bzw. zu erweitern, die der eigenen beruflichen Tätigkeit neue Impulse und Perspektiven vermitteln können. Das Seminar ist in erster Linie praxisorientiert, eigene Fallbeispiele sind daher willkommen.
Inhalte
- Typische Verhaltensmuster sowohl der Betreuten wie der Betreuer erkennen
- Verbesserung und Erweiterung der eigenen Handlungskompetenz
- Erarbeitung eines „Leitfadens“ als persönliche und als allgemeine „Richtschnur“
Methoden
Kurzvorträge, Gruppenarbeit, Fallbearbeitungen, Rollenspiele
Zielgruppe
Mitarbeiter/innen in der Begleitung behinderter Menschen
Zeit: 2-tägig